Theater

Es gibt im Deutschen das schöne geflügelte Wort “Die Bretter, die die Welt bedeuten” (das übrigens von Schiller stammt). Als Teenager dachte ich immer, die Bedeutung wäre: Die Bretter bedeuten die Welt, weil jeder auf die Bühne will, die Bretter also für den Schauspieler die Welt bedeuten. Erst später wurde mir der eigentliche Sinn klar: Die Bretter bedeuten die Welt. Sie liefern also eine Abbildung und Interpretation der Wirklichkeit. Die bilden die Welt, das Leben ab und geben ihr durch die Reflexion der Realität eine Bedeutung.

Als Schauspieler und Regisseur benutze ich Theater gerne als Tool auch in nicht performativen Kontexten. Wenn es beispielsweise darum geht, interne Prozesse in einer Firma sichtbar zu machen, oder wenn man jemandem schlichtweg etwas spiegeln will. Denn Theater nimmt oft die Abkürzung über den Bauch und befreit somit verkopfte Diskussionen mit Hilfe von simplen Emotionen und Gesten.

Fallbeispiel

Am offenen Herzen – Theaterstück mit Expertenwissen

Am offenen Herzen ist ein Theaterstück, das von dem Psychotherapeuten Gerd Hecht, meinem Kollegen Tobias Ostermeier und mir geschrieben wurde. Es vereint die neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Liebe, 30 Jahre (Paar-)Therapieerfahrung und eine kurzweilig-witzige und auch berührende Liebesgeschichte in einer rasanten Screwball-Komödie. Uns war es wichtig, diese durchaus komplexen Themen und Informationen in eine verständliche und humorvolle Form zu bringen und neben einem unterhaltsamen Abend auch Raum zur Selbstreflexion zu bieten. Das ist uns wohl gelungen. Mit über 50 Vorstellungen am Turmtheater Regensburg ist Am offenen Herzen eines der erfolgreichsten Stücke in der beliebten Serie “Fröhliche Wissenschaft”, die immer wieder Experten auf die Bühne holt.

In der Inszenierung spielen meine beiden Co-Autoren die Hauptrollen, ich führte Regie.

Eckdaten

Art: Theaterstück (mit Inszenierung)
Zeitaufwand: 2 Monate Schreiben, 2 Monate Probenzeitraum
Premiere: 9. Oktober 2015

Pressestimmen

Am offenen Herzen entwickelt nicht nur beste Screwball-Qualitäten, sondern wirkt wegen des beherzten Zugriffs auf Herzen wie Hirne der Zuschauer und Dank seines Rückgriffs auf Fantastik, literarische Klassiker und Psychoanalyse wie ein Stoff von Woody Allen. (…) Es ist ganz ehrlich ganz großes Kino, das Regisseur Florian Toperngpong gemeinsam mit seiner Assistentin Silke Heimann auf die Turmtheater-Bühne gezaubert hat. (Mittelbayerische Zeitung vom 11.10.2015)

Bilder diese Seite: Alba Falchi